Im Vergleich zum kompakten Formentor wächst der Terramar in alle Richtungen um mindestens eine halbe Klasse. Er ist also deutlich familientauglicher. Vor allem im Innenraum macht sich der Sprung Richtung Mittelklasse bemerkbar. Und im Kofferraum. 540 Liter passen hinten rein (Plug-In-Hybrid 450 l). Zudem lässt sich die Rücksitzbank dreigeteilt umlegen und in der Längsrichtung verschieben. Im Fahrschulbetrieb werden Fahrlehrer und Fahrschüler Bestnoten an die vorderen Sitze verteilen. Die sportlichen Sessel geben einen exzellenten Halt, sind dabei aber nicht zu straff gepolstert. Auch mit der Bedienung dürfte keiner der Passagiere hadern. Schon gar nicht, wenn man mit dem Handy aufgewachsen ist. Das neue System mit dem großen Touchscreen entspricht im Wesentlichen den aktuellen VW-Modellen, ist intuitiv bedienbar und gut ablesbar. Das war bei Cupra nicht von Anfang an so. Mittlerweile sind auch alle Schalterleisten beleuchtet. Wichtige Funktionen wie Klima oder Navi lassen sich im Schnellzugriff zielsicher direkt anwählen.
Dem sportiven Image verpflichtet, setzt Cupra beim Terramar ausschließlich auf Benziner. In der Preisliste stehen vier Leistungsstufen von 150 Mildhybrid-PS bis zum Plug-In-Hybriden mit 272 PS und einer rein elektrischen Reichweite von bis zu 120 Kilometern. Unser Testwagen VZ 2.0 TSI hatte den 265 PS starken Vierzylinder unter der Haube, standardmäßig verteilt sich die Leistung bei dieser Version auf alle vier Räder. Und das mit besonderem Kick. Denn der Terramar ist der Gute-Laune-Bär seiner Klasse. Anders als sein durchweg bodenständiger Halbbruder Tiguan animiert der Spanier mit seiner direkten Art auch mal zu einem flotten Flamenco. Noch heißblütiger wird der Bursche im Sport-Modus. Wer es mag – und als Fahrschüler auf der Autobahnauffahrt auch mal darf –, beschleunigt den Terramar dann in 5,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Dazu bekommen die Insassen einen röhrigen Sound auf die Ohren – den allerdings die Elektronik komponiert und über die Lautsprecher serviert.
Die Seat-Tochter-Marke Cupra kommt aus dem Motorsport. Entsprechend dynamisch sind auch die Fahrwerke abgestimmt. Immer eine Note straffer als bei den volksnahen Kollegen aus Wolfsburg. So fährt auch der Terramar im Vergleich zum Tiguan mit einer eher aktiven Fahrwerksauslegung und einer direkteren Lenkung vor, was den Fahrspaß vor allem auf der Landstraße deutlich erhöht, aber vielleicht nicht jedermanns Sache ist. Wer Härtefälle vermeiden möchte, bestellt am besten das adaptive Fahrwerk, das spürbar mehr Komfort zulässt. Für den Fahrschulalltag ist dieses Extra absolut empfehlenswert.
Der Cupra Terramar ist so etwas wie ein Urlaubsflirt. Etwas frecher und frischer als die deutschen SUVs, blendend aussehend, aber vielleicht nicht ganz so vernünftig bis in die letzte Schraube. Technisch kann man sich absolut auf ihn verlassen, denn es kommt ja alles aus dem VW-Regal. Auch Service und Garantie entsprechen dem Wolfsburger Standard. Für Fahrschulen ist der Spanier also ein guter Tipp – wer den Terramar im Team hat, ist gleich schon mal etwas cooler als andere…
Cupra Terramar 1.5 eTSI ab 43.020 Euro
Cupra Terramar 2.0 TSI ab 47.580 Euro
Cupra Terramar 1.5 e-Hybrid ab 50.030 Euro
Cupra Terramar VZ 2.0 TSI ab 54.880 Euro
Antrieb: Benziner, Allrad
Getriebe: Automatik
Energieverbrauch: 8,4 l/100 km (WLTP)
CO2-Emissionen: 191g/km (WLTP)
Leistung: 195 kW (265 PS)
Maximales Drehmoment: 400 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 243 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 5,9 Sekunden