Neuer MOVING Branchenreport 2025

16.09.2025 • Mit dem neuen MOVING Branchenreport 2025 liegt nun bereits die fünfte Auflage dieser umfassenden Analyse rund um das Fahrschulgewerbe vor – nach 2016, 2018, 2021 und 2023. Der Report zeigt klar: Die Branche steckt mitten im Wandel – zwischen steigenden Kosten und positiven Zukunftstrends bleibt der Fahrlehrermangel die größte Herausforderung.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Deutschland fehlen aktuell mehr als 10.900 Fahrlehrer. Die Anzahl der registrierten Fahrerlaubnishalter (Alter: bis 74 Jahre) lag 2024 bei 45.898, das Durchschnittsalter der Fahrlehrerschaft bei knapp 54 Jahren und über ein Drittel war bereits älter als 60, mehr als 11.000 Fahrlehrer waren sogar 65 oder älter. Gerade in ländlichen Regionen droht ein Engpass, weil zu wenig junge Menschen nachrücken. Der Fahrlehrermangel ist damit die wohl größte Herausforderung für die kommenden Jahre.

Frauen als Fahrlehrer: Eine erfreuliche Entwicklung

Sehr erfreulich ist hingegen die steigende Zahl der Frauen in diesem Beruf. Der Frauenanteil bei den Fahrlehrern liegt inzwischen bei rund 13 Prozent – Tendenz steigend. Laut Kraftfahrt-Bundesamt übten 2018 4.300 Frauen den Fahrlehrerberuf aus, Anfang 2025 waren es knapp 6.000 – das sind 37 Prozent mehr! In Städten wie Hamburg, Berlin und Hessen sind die Zuwächse besonders deutlich sichtbar. Frauen bringen nicht nur neue Perspektiven in die Fahrschulen, sondern könnten auch entscheidend dazu beitragen, den Fahrlehrermangel langfristig abzufedern. Schließlich wird der Beruf – nicht nur durch technologische Veränderungen und innovative Lehrmethoden – zunehmend vielfältiger und attraktiver.

Darstellung Moving Branchenreport 2025, Seite 81

Führerscheinkosten: Realität statt Mythos

Ein weiterer Punkt, der die Branche seit Jahren beschäftigt, sind die steigenden Führerscheinkosten. Immer wieder kursiert in den Medien das Gerücht, der Pkw-Führerschein in Deutschland koste durchschnittlich 4.500 Euro. Der Branchenreport räumt mit diesem Mythos auf: Tatsächlich liegen die durchschnittlichen Führerscheinkosten für die Klasse B im Jahr 2025 bei 3.228 Euro. Damit ist der Führerschein zwar teurer geworden, bleibt aber deutlich unter den oft zitierten Summen. Regional gibt es Unterschiede – in Großstädten zahlen Fahrschüler meist mehr als im ländlichen Raum –, doch von einem Luxusgut kann meist keine Rede sein. Aber – so ehrlich muss man sein: Wer mehrfach durch die Prüfungen rasselt und sehr viele Fahrstunden benötigt, liegt schnell auch mal über 5.000 Euro. Vor allem in Metropolen wie Hamburg oder München.

Beruf mit Sinn – aber zu wenig Nachwuchs

Die große Chance der Branche liegt in ihrem Image: In einer Befragung sehen viele Fahrschüler den Beruf des Fahrlehrers als „sinnvolle Tätigkeit“ mit guten Zukunftsaussichten. Kein Wunder: Der Branchenumsatz der steuerpflichtigen Fahr- und Flugschulen steigt seit 2020 kontinuierlich an. Der Beruf des Fahrlehrers, das ergab eine nichtrepräsentative MOVING-Umfrage, wird von den Fahrschülern als überwiegend positiv beurteilt. Dabei betonen sie die Sinnhaftigkeit und die zwischenmenschliche Interaktion dieses Berufs und nehmen ihre Fahrlehrer als geduldig und professionell wahr. Trotzdem würden nur wenige selbst diesen Weg einschlagen. Hier zeigt sich erneut, wie wichtig es ist, den Beruf sichtbarer und moderner zu präsentieren – und gezielt junge Menschen, insbesondere Frauen, für eine Ausbildung zu gewinnen. Meldet Euch gern beim DVPI Institut in Eurer Nähe, wir klären Euch auf und verraten, wie toll dieser Job wirklich ist und welche Karrierechancen er bietet.

Darstellung Moving Branchenreport 2025, Seite 81

Gastbeitrag von Bernd Brenner

Besonders freut uns, dass unser Kollege Bernd Brenner, Geschäftsführer der DVPI Frankfurt und Würzburg, mit einem Gastbeitrag im aktuellen Branchenreport vertreten ist. Er erörtert dort unter anderem die Frage, ob die geplante Reform der Fahrausbildung – Stichwort: OFSA-II – den Fahrlehrermangel kompensieren wird. Darüber hinaus betont er, wie wichtig eine bundesweit einheitliche Auslegung im Hinblick auf die Zugangsvoraussetzungen für die Fahrlehrerausbildung ist.

Fazit: Fahrschule 2025 zwischen Herausforderung und Aufbruch

Der MOVING Branchenreport 2025 macht deutlich: Der Fahrlehrermangel ist dramatisch: Im Durchschnitt dauert es 307 Tage, bis eine frei gewordene Stelle wieder besetzt werden kann. Doch Entwicklungen wie steigende Umsätze und Gehälter, moderne Ausbildungsmethoden und der höhere Anteil an Frauen als Fahrlehrer geben Grund zur Hoffnung. Klar ist aber auch: Ohne gezielte Nachwuchsförderung wird die Fahrschule 2025 nicht alle Aufgaben bewältigen können.

Den Download des kompletten Reports findest Du unter diesem Link:
https://www.moving-roadsafety.com/veroffentlichungen/branchenreport/